Ideen(losigkeit) südlich des Riedstegs

Ausgehend von den Anregungen der letzten Ortsbeiratssitzung wollte nunmehr auch unsere Fraktion ein paar zukunftsträchtige Ideen mit einbringen (OF 257). Zur Erinnerung: die Grünen und die CDU hatten ja bereits im März viele Ideen für das neue Baugebiet „südlich des Riedstegs“ eingebracht. So sollen die Strassen geschwungen und nicht geradlinig sein, die Häuser sollten sich alle im Stil gleichen und Autos sollten das Strassenbild des neuen Quartiers nicht beherschen (OF 246): stattdessen wurden Gemeinschaftsparkplätze und extra breite Häuser gefordert (OF 247), damit die Autos auch gut vor den neuen Häusern Platz finden.

Aufbauend auf diese Idee die Straße nicht von Auto dominieren zu lassen, forderten wir nunmehr ein komplett autofreies Quartier. Die PKWs sollten nur noch am Rand des Gebietes parken und die eigentlichen Wohnbereiche sollten allenfalls für Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeifahrzeuge sowie gelegentliche Anlieferungen wie DHL, Lieferservice, Umzugswagen und dergleichen zugänglich sein. Wir wollten den Menschen ihr Quartier zurückgeben und Autos als notwendiges Übel nur am Rand zulassen.

Die Reaktion war kontrovers. Die CDU lehnte den Vorschlag erwartungsgemäß ab. Überraschender war dass auch den Grünen als das ökologische Gewissen unserer Bürgergesellschaft die Fantasie für eine autofreie Siedlung fehlt. Nein, ein Auto gehört vor das Haus, damit man die Einkäufe nicht ewig weit schleppen muss. Bequemlichkeit ist alles. Den Hinweis auf erfolgreiche Wohngebiete die gerade wegen der autofreien Gestaltung sehr beliebt sind wurde nicht gelten gelassen. Frankfurt Nieder Erlenbach braucht seine Autos vor der Haustür und damit Basta. Schade dass uns der Mut zu neuen Lösungen fehlt!

Darüber hinaus konnten wir für unsere zwei folgenden Ideen Zustimmung finden: die neue Siedlung sollte mit energieerzeugenden Passivhäusern gestaltet werden und das Regenwasser sollte vom Schmutzwasser getrennt separat abgeführt werden, damit das Regenwasser möglichst nicht auch noch aufwendig gereinigt werden muss.

Auch hier taten sich die Grünen ungewöhnlich schwer mit diesen ökologischen Themen: Passivhäuser seien doch schon wohl Standard (stimmt für die ABG aber es soll ja auch andere Bauherren geben) und Trennkanalisation ginge ja technisch nicht (mag sein, können wir aber als Laien erst nach Prüfung durch die zuständingen Ämter mit Sicherheit sagen). Offenbar scheint es den Grünen nicht gut zu gefallen wenn das Thema Ökologie ihnen nicht exklusiv überlassen wird. IK